Kurzinterview mit dem Präsidenten

Teams-Kurzinterview mit dem Präsidenten Daniel Peter. Geführt Ende November von Leonie Brogle.

Die Volleyball-Meisterschaft ist aktuell bis mindestens Ende Dezember unterbrochen. Mit was nutzt Du die Volleyballfreie Zeit? Ist dir bereits langweilig?

Daniel: Lacht. Stimmt schon, es ist speziell, plötzlich so viel Zeit am Wochenende zu haben. Dies bin ich mir so im Herbst / Winter gar nicht mehr gewohnt, insbesondere nach der sehr intensiven letzten Saison mit meinem Trainerpraktikum in Aarau. Aber man darf nicht vergessen: Damit der Trainingsbetrieb aufrechterhalten werden kann, mussten Schutzkonzepte erarbeitet und Schutzmassnahmen ergriffen werden, welche viel Zeit ausserhalb der Trainingshalle in Kauf genommen haben. Nur dank dem enormen Engagement des gesamten Vorstandes ist es überhaupt möglich, dass wir aktuell wenigstens Trainings durchführen können.

Weiter haben wir die trainingsfreie Zeit auch genutzt, um Trainer- und Vorstandsitzungen durchzuführen. So sind wir virtuell alle zusammengekommen und haben bereits mit der Planung der Saison 21/22 begonnen.

Wie von Dir erwähnt, konnte der Trainingsbetrieb unter Einhaltung des Schutzkonzepts wieder aufgenommen werden. Wie muss man sich das vorstellen? Wie sehen die Trainings aus?

Daniel: Erstmal ist wichtig zu erwähnen, dass die Trainings freiwillig sind. Wer sich mit der Situation unwohl fühlt, ist selbstverständlich entschuldigt. So haben auch nicht sämtliche Teams den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen. Aktuell trainieren die Teams D1, D3, U23 I, U19 und die von den Schutzmassnahmen ausgenommenen Teams U15 und U13.

Während des gesamten Trainings gilt eine Maskenpflicht, welche strikte eingehalten wird. Das klingt nun wie ein Trainings-Killer, ist aber in der Tat gar nicht so schlimm wie erwartet. Die Rückmeldungen der Spielerinnen sind positiv: Das Tragen der Maske wird während des Trainings fast «vergessen», aktiv stören z.B. durch Verrutschen etc. kommt überhaupt nicht vor. Das Atmen fällt etwas schwieriger aus, aber da ist es auch meine Aufgabe als Trainer, das Training entsprechend so zu planen, dass genug Pausen eingeplant sind resp. auf sehr intensive Spielformen verzichtet wird. Auch die Distanz zwischen den Spielerinnen (1.5 Meter) spielt eine wichtige Rolle bei der Trainingsplanung.

Was denkst Du, wann wird der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden? Ist die Saison 20/21 noch zu retten?

Daniel: Ich denke wir müssen aktuell sehr dankbar und froh sein, dass wir überhaupt trainieren dürfen. Dies ist nicht selbstverständlich, insbesondere da sich gewisse Kantone oder Nachbarsländer wieder in einem «Mini-Lockdown» befinden. Vorerst ist die Saison bis Ende Dezember unterbrochen, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, doch ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Rückrunde gespielt wird. Etwas anders könnte es im Bereich der Jugendturniere sein. Hier könnte ich mir vorstellen, dass U13 / U15 Turniere unter sehr strengen Auflagen stattfinden könnten. Aber diese Entscheidung liegt bei SwissVolley resp. beim Aargauer Verband SVRA. So ist aktuell unser U15-Turnier vom 17. Januar noch nicht offiziell abgesagt worden.

Du erwähntest, dass ihr bereits mit der Planung der Saison 21/22 begonnen habt. Mit was ist zu rechnen, welche Veränderungen stehen an?

Daniel: Dies betrifft insbesondere die personelle Planung bei den Trainern, im Vorstand sowie bei den Juniorinnenteams.

Bei den Juniorinnen möchten wir ein neues U17-Team gründen. Viele U15 Juniorinnen werden nächstes Jahr einen Schritt weiter gehen müssen, im U19-Team hat es aktuell aber zu wenig Kapazität. Mit der Gründung des U17-Teams möchten wir diese Lücke füllen, damit wir vom U13 bis U23 sämtliche Juniorinnenstufen anbieten können. Dies wäre schlicht genial und würde den eingeschlagenen Weg der aktiven Juniorinnenförderung vervollständigen.

Hierfür braucht es jedoch auch eine motivierte Trainerin oder einen motivierten Trainer. Entsprechend sind wir auf der Suche nach Trainern, dies muss nicht zwingend für das neue U17-Team sein, auch eine Trainerrocharde innerhalb des bestehenden Trainerteams ist möglich. Wir haben bereits erste Möglichkeiten im Rahmen der Trainer/Vorstandsitzung besprochen, über Zuwachs würden wir uns jedoch sehr freuen.

Auch im Vorstand sind wir auf der Suche nach Unterstützung. Mit dem Wachstum des Vereins in den vergangenen Jahren ist auch der Aufwand und die Arbeit im Hintergrund massiv gestiegen. Der Vorstand als 6er Team stösst an die Grenzen des Machbaren, wir müssen hier zwingend breiter aufgestellt sein und gewisse Tasks und Events ausgliedern. Ansonsten ist das Führen des Vereins in dieser Grösse nicht mehr machbar.

Klingt, also wäre im Hintergrund des Vereins einiges am Tun. Was möchtest Du in dieser speziellen Zeit noch an die Vereinsmitglieder weitergeben?

Nun, ich denke es ist das Wichtigste, dass wir alle gesund bleiben und uns an die Regeln halten. Ob Jung oder Alt, alle sind davon betroffen, und jede*r muss einen Beitrag zur gemeinsamen Bewältigung dieser Krise leisten. Wir müssen dankbar sein, dass wir trainieren dürfen. Der soziale Austausch in diesen Trainings ist nicht zu unterschätzen, dabei steht der Spass unter Einhaltung der Regeln im Vordergrund.

Weiter hoffe ich, dass wir gute Lösungen im Bereich der Trainerpositionen und Vorstandzusammensetzung finden werden. Es ist wichtig, motivierte Personen im Verein zu haben, welche den Verein weiterbringen wollen, ein Ziel vor Augen haben. Gleichzeitig ist es mir ein Anliegen, dass sich der Zeitaufwand für alle in einem vernünftigen Rahmen hält und so dem Hobby Volleyball weiterhin mit Freude nachgegangen werden kann.

Besten Dank für deine Zeit!

Interview Leonie Brogle / 16.11.2020

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